Nachruf

Liebe Schwestern und Brüder!
In den Morgenstunden des 20. April 2022 rief Gott, der Herr, seinen Diener Prälat Heinrich Festing zu sich. Wer ihm in den vergangenen Wochen begegnet ist, konnte rasch den Eindruck gewinnen, dass er seinem Abschied von dieser Welt entgegensah. Er tat dies in beeindruckender Ruhe und Gelassenheit, getragen vom österlichen Glauben an die Auferstehung, den er so oft verkündet hat – in der weiten Welt, wie auch hier bei uns,
in seiner Heimat.
Dieses Wort „Heimat“ war für ihn kein hohler Begriff. Auch während seiner langjährigen und verantwortungsvollen Tätigkeit als Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes in Köln, verbunden mit vielen Reisen und Begegnungen, hat er nie den Bezug zu seiner Herkunft verloren. Nach seiner Pensionierung war es denn fast eine Selbstverständlichkeit, dass er hierher zurückgekehrt ist, um in Sabbenhausen seinen Lebensabend zu verbringen.
Aber dieser Lebensabend war für ihn nicht als Entspannungsphase denkbar. Er blieb stets i. R. – in Rufweite. Immer wieder gab es neue Projekte, die er sich vorgenommen hat, zuletzt die Fertigstellung des Dorfarchivs in Sabbenhausen, das nun auch viel von seinem vielfältigen Wirken erzählt. Man spürt den Atem der Geschichte, ganz so, als würde er selbst wieder zu erzählen beginnen.
Jenseits dessen aber bleiben vor allem seine seelsorglichen Dienste in Falkenhagen und unserem ganzen Pastoralen Raum in dankbarer Erinnerung. Besonders in schwierigen Zeiten mit Personalwechseln und Unsicherheiten, war Heinrich Festing einer, auf den man bauen konnte. Während der Coronapandemie war es vor allem das Telefon, das für ihn zum Mittel der Seelsorge wurde, mit dem er vor allem zu den Alten und Kranken Kontakt gehalten hat. Für all das sage ich – stellvertretend für uns alle – „Vergelt ́s Gott, lieber Heinrich“! Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott, dem Du Dein Leben geweiht und geschenkt hast, Dich fest in seiner Hand.
Für den Pastoralen Raum Südlippe – Pyrmont
Stefan Schiller, Pfr.