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Orgelpfeifen gießen

Anlässlich der Generalüberholung zum 40. Jubiläum der Blomberger Orgel, gab es Ende Februar das Angebot zu einer Führung und Besichtigung beim Orgelbauer Sauer & Heinemann.

An einem schönen Freitagnachmittag unternahmen wir mit unserem Organisten Hr. Theis einen Ausflug zur Firma Sauer & Heinemann nach Höxter-Ottbergen, um uns über die Orgelpfeifenherstellung zu informieren. Wir lernten, dass alle Pfeifen Handarbeit sind und es Holz- und Metallpfeifen gibt. Es werden kaum noch neue Orgeln gebaut, sondern hauptsächlich restauriert.

Als erstes sahen wir uns dort die alte Orgel aus Schieder an, die bei der Firma eingelagert ist. Dabei erklärte uns Hr. Theis, was Register sind. Im nächsten Raum lagerten verschieden lange Holz- und Metallpfeifen. Herr Schlüter, ein Mitarbeiter der Firma Sauer & Heinemann, sagte, dass er für ein Register aus 16‑Füßern ca. 100 Stunden im Neubau braucht.

Danach erklärte er uns noch, was eine Legierung ist, nämlich eine bestimmte Mischung aus Blei und Zinn. Diese wirkt sich auch auf den Klang aus.
Als Nächstes schmolzen Herr Schlüter und seine Auszubildende die Legierung im Schweinetopf auf.

Diese wurde dann, als die richtige Temperatur erreicht war, in einem Holzkasten über eine mit Stoff bespannte Holzplatte gegossen. Während die Legierung abkühlte, schauten wir uns den Hobel an, mit dem das fertige Blech auf die passende Dicke gehobelt werden kann. Auch durften wir testen, wie leicht die Oberfläche zu zerkratzen ist. Anschließend zeigte und erklärte Herr Schlüter uns die verschiedenen Teile einer Metallpfeife, nämlich den Pfeifenkörper und den Pfeifenfuß. Dabei erfuhren wir auch, dass es 2 Arten von Pfeifen gibt, nämlich Labial- und Lingualpfeifen. Danach durften wir der Auszubildenden zuschauen, wie sie ihren ersten Pfeifenkörper lötete. Als sie damit fertig war, konnten auch wir das Löten ausprobieren. Zwischendurch wickelten wir noch die gegossene Platte auf. Sie wog ca. 50 kg.

Danach gingen wir in einen dritten Raum, in welchem alle Pfeifen gestimmt werden. Dort zeigte Herr Schlüter uns das korrekte Stimmen von Pfeifen. Dazu muss man entweder mit einem Stock innen vorsichtig klopfen, oder man biegt vorsichtig das Labium hin und her.

Zum Schluss erhielt jedes Kind und Birgitt eine perfekt gestimmte Orgelpfeife als Andenken mit nach Hause. Es war eine sehr interessante Führung und wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Schlüter und der Firma Sauer & Heinemann für die Führung und bei Herrn Theis für die Organisation.

Von Jakob und Birgitt Thamm und Florentine Scharf

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