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Prävention und Aufarbeitung

Auf den Missbrauch in der Kirche reagiert der Pastorale Raum mit der Erarbeitung eines Präventionskonzepts. Für ein unabhängiges Gutachten über den Missbrauch im Erzbistum werden Betroffene gesucht.

Die anhaltende Diskussion um den Umgang mit Missbrauch in unserer Kirche zeigt auf, dass die Aufarbeitung und Bearbeitung dieses Themas noch lange Zeit in Anspruch nehmen wird. Für die Verantwortlichen in den Bistümern gilt es Wege zu finden, die vor allem die Betroffenen in den Mittelpunkt stellen und ihnen gerecht werden.

Wie viele andere Bistümer versucht auch das Erzbistum Paderborn, dies mithilfe eines unabhängigen Gutachtens zu tun. Die entsprechenden Hinweise dazu finden Sie im Anschluss.

Auf Ebene der Pastoralen Räume und Kirchengemeinden gilt das Augenmerk besonders der Prävention. Was müssen wir tun, damit unsere Gemeinden, die Gruppen und Angebote für Kinder, Jugendliche und andere gefährdete Personen sichere Orte sein können?
Mit dieser Frage beschäftigt sich eine Gruppe von Erwachsenen und Jugendlichen gemeinsam mit Pastor Pascal Obermeier, der die Aufgabe übernommen hat, Ansprechpartner in Fragen der Prävention in unserem Pastoralen Raum zu sein.
Zum künftigen Präventionskonzept gehören z. B. ein Verhaltenskodex, die Sichtung unserer Räume oder die Erarbeitung grundlegender Haltungen.
Regelmäßig werden Schulungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchgeführt und auch dokumentiert.
Wir hoffen, mit dem Präventionskonzept eine gute Grundlage dafür schaffen zu können, sensibel und aufmerksam mit dem Thema Missbrauch umzugehen und somit auch größtmöglichen Schutz zu gewährleisten.

Im Folgenden der Aufruf des Erzbistums Paderborn zur Mitarbeit am Forschungsprojekt:

Betroffenenbeteiligung unabhängiges Forschungsprojekt

Das Erzbistum Paderborn hat die Universität Paderborn bekanntermaßen mit einer historischen Studie zum Thema „Missbrauch im Erzbistum Paderborn – Eine kirchenhistorische Einordnung. Die Amtszeiten von Lorenz Jaeger und Joachim Degenhardt (1941 bis 2002)“ beauftragt. Die Leiterin des auf vier Jahre angelegten Projektes, Prof. Dr. Nicole Priesching und ihre Mitarbeiterin Dr. des. Christine Hartig, suchen seit Projektstart 2020 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die als Minderjährige sexuelle Gewalt von Klerikern erlebten oder von sexuellen Übergriffen Kenntnis hatten. Zentrales Anliegen der Studie ist es, die Machtbeziehungen und Strukturen herauszuarbeiten, die sexuellen Missbrauch förderten und Aufklärung verhinderten.

Die Erinnerungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen tragen wesentlich dazu bei, ein genaues Bild über die Taten und ihre Hintergründe zu gewinnen. Auch Betroffene, die selbst kein Interview geben möchten, können dem Projekt persönliche Dokumente zur Verfügung stellen, die im Zusammenhang mit sexueller Gewalt durch Kleriker entstanden. Der Schutz unserer Interviewpartnerinnen und -partner, so Hartig, ist von höchster Priorität.

  • Der Gesprächsverlauf kann selbst gestaltet und so bestimmt werden, worüber Interviewpartnerinnen und -partner wie sprechen wollen.
  • Auf- Wunsch werden alle biografischen Daten anonymisiert, bzw. so verfremdet, dass keine Rückschlüsse auf die Person möglich sind.
  • Das Interview kann jederzeit ohne Angabe von Gründen abgebrochen werden. Auch nach Ende des Interviews kann das Einverständnis bis zur Publikation von Forschungsergebnissen zurückgezogen werden.

Die Mitarbeitenden am Forschungsprojekt sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Auskünfte und Interviews werden vertraulich behandelt du nicht an Dritte weitergeleitet. Alle Informationen werden anonymisiert. Die Projektbeteiligten arbeiten unabhängig vom Erzbistum. Die Ergebnisse werden in Buchform der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Zeit ab 2002 bis zur Gegenwart wird im Rahmen der Unabhängigen Aufarbeitungskommission aufgearbeitet. Diese Kommission nimmt 2022 die Arbeit auf.

Die Mitarbeiterin des Projektes ist von Montag bis Mittwoch telefonisch unter 05251 / 60-4432, per mail unter christine.hartig@uni-paderborn.de sowie postalisch unter der Adresse:
Christine Hartig, Universität Paderborn. Institut für Kirchen- und Religionsgeschichte, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn erreichbar.

Weitere Informationen: www.erzbistum-paderborn.de (siehe dort: Beratung-Hilfe / Hilfe-bei-Missbrauch / Aufarbeitung)

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